Während die meisten Ruderer im Winter im Kraftraum Gewichte stemmen, sitze ich ja bekanntlich lieber auf dem Ruderergometer!

Trainingsziel dieses Jahr war die Teilnahme an den World Rowing Indoor Championships, WRICH, die dieses Jahr als hybrides Event ausgetragen wurden. Das bedeutet, dass ein Teil der Gegner in Toronto auf dem Rudergometer sitzt und die anderen, in Echtzeit und zeitgleich, irgendwo anders auf der Welt. Voraussetzung für die Teilnahme von der World Rowing Federation war, dass man sich für die jeweilige Strecke bei anderen Wettkämpfen über die schnelleste Zeit qualifizierte. Es standen nur 4 Startplätze pro Kontinent zur Verfügung für die 'hybriden' Teilnehmer. 

Samstag ging es los mit dem Start über 2000m. Leider für mich wieder eine Enttäuschung, weil ich meinen Rennplan vor lauter 'Denkerei' während des Rennes und einer viel zu niedrigen Schlagzahl (26!), nicht einhalten konnte. 2000m sind eben ohne Coach viel zu lang. Im Rennen, bei etwa 500m vor dem Ziel, zeichnete sich schon ab, dass die Erstplazierte nicht mehr einzuholen war und die Ruderin hinter mir, mich auch nicht mehr einholen würde. Also blieb es bei der Silber Medaille.

Ein gelungener Start mit Schlagzahl 41 und Einstiegspace von 1.36 dann am Sonntag im 500m Rennen. Endzeit dann 1.44.5 und damit 0.9 Sekunden schneller als die zweitplazierte Engländerin.

Es war ein super Rennen, denn ich wusste, dass ich eine Chance hatte Weltmeisterin über 500m zu werden ! Für mich der wohl größte Erfolg bei einem internationalen Ruderergometer Event.  

14 Tage nach den WRICH 2023, vom 8. bis 12. März, fanden die World Rowing VIRTUAL Indoor Sprints (WRVIS) ausgetragen von concept2, statt. Das (!) Event mit dem meine Ruderergometer-Wettkampf Leidenschaft im Jahr 2016 begann!

Dieses Event findet ausschließlich virtuell statt und JEDER der ein concept2 Rudergerät hat, kann daran teilnehmen. Um die Dimension dieses Events zu verdeutlichen: dieses Jahr nahmen 3568 Männer und 1480 Frauen in verschiedenen Altersklassen daran teil!  Bei meiner ersten Teilnahme 2016 konnte ich Gold über die 1000m in einer Zeit von 3:39.9 gewinnen. (Altersklasse 50-59 LWT). 2018 dann Bronze, 2019 nochmal Gold, 2020 in absoluter Bestzeit über die 1000m (3:36.6) dann Silber. Und dieses Jahr tatsächlich nochmal Gold mit einer meiner langsamten Zeiten (3:50.8). Erste von 115 Frauen in der Leichtgewichtsklasse.

Fazit = man wird wohl älter und langsamer ... aber die Konkurrenz auch nicht unbedingt schneller!