Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
Vogalonga in Venedig
Die 38."Vogalonga" in Venedig - Ursprünglich eine Protestfahrt der Gondoliere gegen den ausufernden Motorbootverkehr, ist sie heute das Mega-Ereignis aller muskelbetriebenen Wasserfahrzeuge
Viel hatte ich schon von diesem wassersportlichen Großereignis in der Lagunenstadt gehört, in diesem Jahr bot sich endlich die Gelegenheit, einmal mitzufahren. Von unserem Quartier, dem Campingpingplatz Fusina, ging es in aller Frühe gen Markusplatz, wo Punkt 9 Uhr die Vogalonga mit einem Kanonenschuss eröffnet wurde.
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Zuvor hatten sich Unmengen von Booten aller Arten und Größen, vom Einerkajak bis zum 24-sitzigen Drachenboot auf der Wasserfläche vor dem Dom versammelt.
Gemächlich setzte sich die Karavane aus etwa 1500 Booten in Bewegung auf dem breiten Kanal zwischen der Stadt und vorgelagerten Inseln. Da während der Vogalonga sämtlicher Motorbootverkehr untersagt ist, hielten sich die Wellen in Grenzen. An den Steuerseilen kam etwas "Head of the River"- Feeling auf, mancher Haken musste geschlagen werden, um langsameren Booten auszuweichen.
Faszinierend waren die völlig unterschiedlichen Bootstypen, insbesondere die "Stehend-Vorwärts-Ruderboote", die zum Teil recht flott unterwegs waren. Teilweise über die offene Lagune fuhren wir zum entferntesten Punkt der insgesamt etwa 35km langen Strecke, der Insel Burano, wo wir, so wie viele andere, uns ein Picknick auf dem Boot gönnten, bevor wir an den ersten Enpass kamen.
Zum Glück löste sich der Stau schnell auf, und zurück ging esüber eine recht weite Seestrecke zur Glasbläserinsel Murano mit seinem markanten Leuchtturm. Glücklicherweise herrschte Windstille, aber für den Fall des Falles hatten wir ja die Abdeckungen....
Auf einem Kanal ruderten wir durch Murano, wo die Teilnehmer von einem großen Chor musikalisch empfangen wurden - eine gigantische Kulisse!
Nach einigen Kilometern erreichten wir wieder Venedig, allerdings herrschte an der Einfahrt in das Kanalsystem das reinste Chaos: bedingt durch eine Strömung legten sich die langen Boote immer wieder quer vor die Einfahrt - manöverieren war nur mit den mitgebrachten Paddeln möglich! Nach etwa 1/2 Stunde war es dann geschafft, im dichten Pulk erreichten wir den Canale Grande. Einen guten Eindruck vermittelt das You-Tube-Video www.ilgazzettino.it/video.php
Hier entspannte sich die Lage etwas. Umjubelt von der einheimischen Bevölkerung durchfuhren wir die berühmte Rialto-Brücke, schließlich passierten die Boote die Ziellinie am Markusplatz, dort, wo alles begonnen hatte.
Punkt 15 Uhr ertönte dort wieder ein Kanonenschuss - die Vogalonga 2012 war vorbei. Schlagartig kamen aus allen Löchern die Motorboote - Wellen wie auf der Nordsee waren die Folge, so dass wir uns zügig aus dem Gewühle Richtung Campingplatz aus dem Staube machten.
Auch wenn der organisatorische Aufwand recht hoch war - die Vogalonga ist einmalig - ein wirkliches "Muss" für uns Ruderer!
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