Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
48. Vogalonga in Venedig
Die „Vogalonga“ ist ein 30 km langes Bootsrennen durch Venedig. Ursprünglich als Protest gegen den Einsatz von Motorbooten in Venedig. Die Boote in diesem Rennen werden ausschließlich durch Muskelkraft angetrieben. Seit der Gründung im Jahr 1994 hat dieses Rennen inzwischen Tausende von Teilnehmern.
Am Donnerstagabend startete der RC Hansa und der ARC zu Münster vom Dortmunder Bootshaus mit den Booten WaWa, Walensee und Transpani in Richtung Venedig, um am Pfingstsonntag an der Vogalonga teilzunehmen. Nach guten 14 Stunden Fahrzeit erreichten wir am Freitagmorgen den Campingplatz Fusina.
Nach und nach trafen weitere Hanseaten und Münsteraner ein. Wir bauten gemeinsam die Zelte auf und riggerten anschließend die Boote auf. Eine kleine Gruppe fuhr dann mit dem Boot nach Venedig, um die Startunterlagen im Organisationsbüro abzuholen. Der Weg war uns bekannt, da wir ja schon erfahrene Vogalonga Teilnehmer dabei hatten. Auf dem Weg überquerten wir die Ponte dell`Accademia, eine sehenswerte Brücke aus Holz und Metall. Auf der Brücke tummelten sich so viele Touristen, dass es sehr schwer war, einen wunderschönen Blick auf dem Canal Grande zu bekommen. Ich blieb in einer Touristengruppe stecken und verlor die Gruppe aus den Augen. Dank meines guten Orientierungssinns nahm ich den Weg, den wir vor zwei Jahren genommen haben und gelang durch engen verwinkelten Gassen auf einen großen Platz. Dort orientierte ich mich und nahm eine Gasse, die mir vertraut war. Hier lief ich direkt auf Luisa zu, endlich wiedergefunden! Gemeinsam holten wir die Startunterlagen ab und kehrten in einer Aperolbar ein, um den Nachmittag zu genießen.
Am nächsten Tag setzt mir die Boote ins Wasser und ruderten an der lang gezogene Inselgruppe Giudecca im Süden der Stadt Venedig entlang, um die Kanalzufahrt zum Markusplatz zu finden. Weiter ging es zum Ruderclub Conaottieri Diadova auf der Lipo de Venezia, wo wir unsere Mittagspause machten. Nachdem wir uns gestärkt haben, ruderten wir zum Campingplatz zurück. An diesen Abend kochten Luisa und Patrick für alle Volongalisten, eine leckere Bolognese aus Rindfleisch mit Spaghetti, dazu gab es einen italienischen Rotwein und anschließend, wie sollte es anders sein, Aperol.
Pünktlich um 9 Uhr wurde am Sonntagmorgen die 48. Vogalonga vor dem Markusplatz mit einem kräftigen Kanonenschuss gestartet und über 1500 muskelgetriebene Boote begaben sich über die Lagune auf den über 30 km langen Rundkurs. Die Boote wurden von unserem Fahrtenleiter Uli Hahn so besetzt, dass in jedem Boot ein erfahrener Vogalongaruderer saß, der im schwierigen Fahrwasser und über das unübersichtliche Feld nach vorne rudern bzw. steuern konnte. Mit der Umrundung der Insel Burano war die Hälfte der Strecke geschafft. Weiter ging es durch den Kanal von Murano mit dem Blick auf die Dolomiten zurück nach Venedig. Vor der Einfahrt in den Canal di Cannaregio hatte sich die Marine mit ihren Booten aufgestellt, um einen ruhigen Ablauf zu gewährleisten. An diser Stelle gab es einen handfesten Stau, der sich an diesem Nagelöhr zu entwickeln drohte, daher war es die Aufgabe der Marine-Taucher zu warnen. Rallontare, also langsam rudern war die Devise.
Am Ufer wurden wir dann von vielen Zuschauern mit einem Applaus begrüßt. Gemütlich ruderten wir auf den Canal Grande bis zum Zielponton, um unsere Medaille in Empfang zu nehmen und anschließend zurück nach Fusina zu rudern.
Am Pfingstmontag ging es auf verschiedensten Wegen zurück in die Heimat. Wir haben uns von den ersten Abreisenden nicht abbringen lassen und sind nochmal mit der Fähre nach Venedig gefahren, um hier den Mittag zu verbringen, bevor es zurück ging.
Es war wieder einmal ein tolles Erlebnis. In zwei Jahren, also 2026 zu Pfingsten heißt es dann wieder: Auf nach Venedig! Auf zur Vogalonga!