Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
Tabea und Jan auf dem Weg nach Paris
Für Tabea und Jan steht in diesem Jahr noch eine ganz besondere Reise auf dem Plan. Beide bereiten sich seit langem drauf vor an den olympischen und paralympischen Spielen in Paris teilzunehmen. Nach einer erfolgreichen Saison 2023 sieht es nun so aus als würde Tabea im Frauen-Doppelvierer an den Start gehen. Jan saß bis zuletzt noch im gesteuerten PR3 Mixed-Vierer und gewann mit der Mannschaft im letzten Jahr noch die Bronze-Medaille bei der Weltmeisterschaft in Belgrad.
Die olympische Saison begann für Tabea bereits im letzten Jahr. Die Langstrecke in Dortmund ist für die internationale Ruderelite immer wieder die erste Regatta der Saison, bei der schon am ersten Advent, also lange vor der eigentlichen Saison, Höchstleistungen über 6000 Meter auf dem Wasser und 2000 Meter auf dem Ergo erbracht werden.
Nach Platz drei auf dem Ergo schaffte Tabea es am Sonntag die Langstrecke zu gewinnen und machte damit deutlich, dass sie ihrer Position auf Schlag des Frauen-Doppelvierers nach wie vor gewachsen ist. Schon kurz nach der Langstrecke ging es für die Kaderathletinnen und -athleten ins Trainingslager nach Lago Azul, wo die Mannschaftsbildung im Vordergrund stand. Die Skull-Frauen fuhren hier in verschiedenen Konstellationen zwei Doppelvierer, welche sich insgesamt als gleichwertig rausstellten.
Damit ging es also erst einmal in die wohlverdiente Weihnachtspause, bevor es bereits Anfang Januar erneut nach Lago Azul ins Trainingslager ging. Gerade der Jahresbeginn ist für die Plätze auf den Rollsitzen im Großboote entscheidend, da hier die Bootsbesetzung für den ersten Weltcup ausprobiert und final entschieden wird. Die Leistungsdichte ist im Frauen-Skull Bereich ist derzeit sehr hoch und daher ist es für die Trainer keine leichte Entscheidung gewesen, den Doppelvierer für den ersten Wettkampf zu nominieren. Tabea wird weiterhin auf Schlag sitzen und auch Pia Greiten ist weiter Teil des Boots. Durch ihre guten Leistungen habe sich Leonie Menzel und Maren Völz einen Platz im Boot gesichert und so steht die neu formierte Mannschaft vorerst fest. Tabea freut sich weiter auf Schlag zu sitzen, da sie das O-Ton: „ganz gerne macht“ und bereits gezeigt hat, dass sie auf der Position bestens aufgehoben ist.
In den kommenden Wochen und im dritten Trainingslager in Avis werden die Frauen kontinuierlich miteinander trainieren und dann in Varese beim ersten Weltcup des Jahres Mitte April in die internationale olympische Saison starten.
Auch bei Jan begann die paralympische Saison bereits im letzten Jahr in Dortmund. Nach einer soliden Leistung auf dem Ergo wollte Jan zeigen, dass er mehr kann und schaffte es am Sonntag einen deutlich besseren Eindruck bei den Trainern zu hinterlassen. Er gewann das Rennen im PR3 Einer.
Anschließend an die Langstrecke ging es auch für die Para-Athleten ins Trainingslager. Hier wurde der Schwerpunkt gesetzt, die Athletik zu verbessern, wofür alle Paras am Exzellenzcluster Ausdauer des Deutschen Behindertensportverbandes in Freiburg im Breisgau trainierten.
Um sich optimal auf die paralympischen Ruderwettbewerbe Ende August/Anfang September vorzubereiten hat Jan sich entschieden seine Promotion zu pausieren und wohnt derzeit wieder in Dortmund. Außerdem trainiert er im Gegensatz zu Tabea überwiegend am Stützpunkt und läuft da sicher auch dem ein oder anderen Clubmitglied über den Weg.
Letzte Woche ging es für die Para-Athleten nach Kettwig, wo es Jan gelang in der PR3 Kategorie Bronze zu errudern, welches ihm dank neuer Bestzeit gelang. Am vergangenen Wochenende ging es direkt weiter und die Mannschaftsbildung stand an. Jan wurde für den PR3 Mixed-Doppelzweier selektiert und wird nun beim ersten Wettkampf, der Europameisterschaft in Szeged im April, mit seiner Zweierpartnerin Hermine Krumbein starten. Hermine ist, anders als Jan, auch im letzten Jahr schon in dieser Bootsklasse gestartet.
Das Jan nun nicht mehr im PR3 4+ sitzt liegt an zahlreichen Tests der Leistungsdiagnostiker, die feststellen konnten, dass Jan mit seiner Körpergröße im Riemenboot nicht die optimale Auslage erreichen kann, daher die ENtscheidung in den Doppelzweier zu wechseln. Im Gegenzug sitzt Valentin Lutz nun im Vierer, da er sein Potential hier besser ausschöpfen kann.
Jan und Hermine bilden vorläufig die Mannschaft für Paris, sind sich aber bewusst, dass die Ergebnisse der Saison und die Nominierungskommission am Ende entscheiden werden, wer in welchem Boot auf der Regattastrecke in Paris starten darf.
Jan ist nach einiger Zeit im PR3 Mixed-Vierer nun unschlüssig, welche Bootsklasse er präferiert. Er sieht zwar Medaillenpotential für den Vierer, in dem die Besetzung ja auch schon gut eingefahren war und sich kannte, doch im Zweier sieht Jan deutlich mehr Spielraum sich zu entwickeln. Physisch mache er gerade große Fortschritte und wenn er es schafft, dass auch so im Boot umzusetzen, dann sieht er auch für den Doppelzweier gute Chancen für Paris, so Jan.
NACHTRAG 12.03.2024
Zurück aus ihren Trainingslagern in Avis und Sevilla geht es für Tabea und Jan nun einen großen Schritt weiter Richtung Saisonhöhepunkt.
Die Bedingungen für Tabea und das gesamte Team in Portugal waren alles andere als optimal. Immer wieder musste das Training statt auf dem Wasser an Land stattfinden, da der Wind ziemlich beständig war. Doch nicht nur das, auch Pia Greiten war leider mehrere Tage krank und so musste der Doppelvierer mit Arno Gaus auf Wasser und die wenigen Einheiten zu nutzen und Kilometer auf dem Wasser zu sammeln.
Seit dem 10. März ist auch Jan wieder zurück in Dortmund. Doch das nächste Trainingslager ist bereits geplant, bevor es dann weiter nach Ungarn zur Europameisterschaft geht.