Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
Sommerwanderfahrt
Die Maas -Sommerwanderfahrt 2024 führte uns von Givet in Frankreich durch Ardennen über Dinant, Namur, Lüttich und Maastricht nach Venlo in die Niederlande.
Bei sommerlichen Wetter haben wir Givet am frühen Samstagnachmittag erreicht. Den angefangenen Tag nutzen wir für einen Stadtbummel, Schokoladencroissant und einen Kaffee in einem französischen Café.
Unterhalb der großen Festungsanlage von Givet liegt der Ruderclub, dort setzten wir unsere Boote am Sonntagvormittag in die Maas ein. Dieses Mal waren Schwimmwesten für die Schleusen im Boot, da wir auf Nummer sicher gehen wollten, dass wir ohne Probleme geschleust werden.
Nach wenigen Kilometern kam die erste von fünf Schleusen an diesem Tag.
Während wir auf das Schleusen warten, haben wir die Schleusenwände genauer betrachtet. Bei genauem Hinsehen waren es Spuckwände. An den Wänden saßen Muscheln, die durch das schleusen freigelegt worden sind und Wasser spuckten.
Dann stellte sich die Frage, ob der Schleusenwärter uns versteht, wenn wir uns für das Schleusen bedanken.
Lang ist es her, dass wir französisch in der Schule hatten. Gemeinsam haben wir überlegt, wie wir uns auf Französisch bedanken: Nous remercious les eclusiers arectrois hourras.
Die belgischen Schleusen waren mit Schleusenwärter besetzt und wir konnten sofort und ohne Diskussion geschleust werden.
Wir ruderten auf der spektakulärste Strecke dieser Wanderfahrt. Die Felsnadeln auf der Maas im französisch-belgischen Grenzgebiet sind berühmt. Wir ruderten durch die wunderschöne Stadt Dinant durch, an deren Wahrzeichen, nämlich dem Schloss oberhalb des Ortes und der Kathedrale vorbei und überall sahen wir Saxophone. Es ist die Geburtsort von Adolphe Sax, dem Erfinder des Instruments.
Hinter Dinant holten wir unsere Boote an einem Campingplatz am Abend aus dem Wasser heraus.
Bei sonnigem Wetter ging es am nächsten Tag weiter nach Namur. An diesem Tag erwarteten uns sechs Schleusen. Wir standen vor einer Schleuse und warteten, dass wir geschleust werden. Der Schleusenwärter kam heraus und informierte uns, dass er uns ohne Genehmigung nicht schleust. Wir haben einen Platz gefunden, wo wir die Boote herausholen konnten. Susanne ist zum Schleusenwärter gegangen. Nach einer Weile ist Susanne zurückgekommen und sie berichtete, dass wir geschleust werden, aber auf unsere Verantwortung. Das ging also nochmal gut.
Wir starteten am nächsten Morgen von der letzten Aussetzstelle bei sonnigem Wetter.
Auf 7 km Länge 10 m hohe senkrechte Wände mit entsprechendem Wellenschlag. Jede Schiffswelle kam 3-4 mal von beiden Seiten zurück, Wasser in den Booten, dass ganze mit extrem hässlichen Industriegebieten, die einzige Unterbrechung die Ortschaft Huoy mit einer großen Festung und Kathedrale am Ufer. Danach kam das bekanntlich marodeste Kernkraftwerk Tihange und weitere hohe Mauern und Industrieanlagen.
Erschöpft sind wir aus den Booten gestiegen. Nun hieß es zur Unterkunft fahren, einkaufen für unser Abendbrot und Frühstück, da wir diesmal in Ferienwohnungen untergebracht sind.
Uli Hahn, Antje und ich (Nicole) sind zum nächsten Supermarkt gefahren und haben die Einkäufe getätigt. Mit vier Einkaufswagen sind wir durch den Supermarkt gefahren und haben alle Lebensmittel eingekauft, die Leib und Seele zusammenhalten. In den Ferienwohnungen angekommen, beim tragen der Vorräte haben alle mitgeholfen. An diesem Abend haben wir selber gekocht, es gab Spaghetti bzw. Reis mit Bolognese. Gemeinsam haben wir zusammen gekocht, Tische eingedeckt, Kindersicherung aus der Herdplatte genommen und gespült. In gemütlicher Runde verbrachten wir den Abend und feierten in Georgs Geburtstag hinein.
Am nächsten Tag starten wir von Amay in Richtung Lüttich. Im Stadtzentrum von Lüttich angekommen, ruderten wir unter der Engelsbrücke durch. Die Fragnee-Brücke, zu Engelsbrücke entstand anlässlich der Welt-Ausstellung von 1905 im Geist der Pont Alexandre lll zu Paris. An beiden enden der Brücke erheben sich zwei Pfeiler, gezielt von Trompete blasende Engeln aus Gold und Bronze.Wir halten uns rechts von der Insel zum Ruderclub Royal Sport, Nautique de la Meuse. Wir ruderten bis zum anderen Ende der Insel und stellten fest, dass wir zu weit gerudert sind. Also ging es zurück zu dem Ruderclub, den wir gesehen haben. Auf die letzten 700 Meter hieß es: Noch mal alles geben. Kein Problem - ich saß auf Schlag und zog nochmal ordentlich an. Endlich angekommen stiegen wir am Ruderclub Königliche Gesellschaft der nautischen Vereinigung in Lüttich aus. Das ist jedoch nicht unser Ruderclub für heute Nacht, wir müssen zum Royal Sport Nautique de La Meuse. Alle Mann also wieder ins Boot. Lüttich ist architektonisch äußerst abwechslungsreich Gründerzeitbauten neben fünfziger und sechziger Jahren Bauten.
Unsere Unterkunft in Lüttich waren Ferienwohnung, einer davon mit einer wunderschönen Dachterrasse mit einem wunderschönen Blick auf die Stadt. Den sommerlichen Abend verbrachten wir auf der Terrasse und wir stießen erneut auf Georgs Geburtstag an, dieses Mal mit Bier und Aperol.
Am nächsten Morgen ruderten wir von Lüttich nach Maastricht. Die ersten Kilometer begleiteten uns wieder Spundwände und bei viel Schiffsverkehr schlugen die Wellen wieder ins Boot hinein. Langsam beruhigte sich die Maas und wir ruderten weiter zur Schleusenanlage von Lanaye. Sie ist ein strategischen Knotenpunkt im Wasserverkehr zwischen den Wasserstraßen Belgiens, Frankreichs, den Niederlanden und Deutschland. Wir legten uns an die Spundwand und warteten, dass wir geschleust werden.
Wir warteten über eine Stunde in den Booten. Die Boote vor uns setzten sich in Bewegung und wir bereiteten uns vor um ebenfalls mit in die Schleuse hinein fahren zu können. Der Schleusenwärter kam dann auf uns zu und sagte, dass er uns nicht schleusen wird.
Damit haben wir nicht gerechnet. Uli Hahn suchte also auf seinem Handy nach einer neuen Route und wir ruderten aus dem Schleusenbereich raus, in den Canal Briegden-Neerhaven hinein. Im Yachthafen von Kanne holten wir die Boote heraus und haben sie auf den Anhänger verladen. Die Boote wurden noch am selbigen Abend zu dem Ruderclub gebracht, wo wir heute hätten anlegen sollen.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Boote wieder ins Wasser. Unser Ansprechpartner vom Ruderclub informierte uns, dass die Maas Untiefen hat und die Alternative wäre über den Julianakanal zu rudern, der nach einigen Kilometern trocken gelegt ist. Wir haben also die Entscheidung getroffen bis zum Ende des Julianakanal zu rudern. Dort holten wir die Boote heraus, um diese wieder auf den Anhänger zu verladen und brachten sie zum Watersportclub Aldeneiker Plas.
Vom Watersportclub Aldeneiker Plas startete am nächsten Morgen die nächste Etappe Richtung Roermond. An diesem Tag machte ich den Landdienst. Mit dem Hansabus fuhr ich Richtung Roermond, wo ich die Umgebung erkundete und den Rastplatz für unsere Mittagspause suchte, den mir Uli Hahn empfohlen hatte. Ich kam an dem Yachthafen an, dem perfekter Ort um eine Pause zu machen. Ich bin zur Information gegangen und fragte, ob wir hier anlegen können. „Kein Problem, Sie können hier anlegen.“ Super, dachte ich und freute mich, dass das so gut geklappt hat.
Ich beobachte meine Trekking App, um den genauen Standpunkt der Ruderer zu erfahren. Die Boote haben eine andere Route gewählt und steuerten auf einen anderen Yachthafen an. Schnell fuhr ich zu diesem Yachthafen. Die Boote lagen schon im Hafen. Uns trennte ein verschlossener, hoher Zaun. Wir beschlossen Speis und Trank für die Mittagspause über den Zaun zu heben gesagt, getan. In der Zeit telefonierte Georg. Nach dem Gespräch informierte er uns, dass es sich hier ein Privathafen handelt und dieses nicht geduldet wird. Schnell haben wir die Sachen wieder über den Zaun gehoben.
Wir schauten gemeinsam auf die Trekking App und fanden einen geeigneten Pausenplatz, an der Hambeek. Nach der Pause stieg ich dann wieder ins Boot ein und wir ruderten weitere 10 km bis zum nächsten Yachthafen.
Am nächsten Morgen rudert wir unsere letzte Tour bis nach Venlo. Hinter Venlo holten wir unsere Boote heraus und reinigten vor Ort alle einmal.
Jeder Tag auf dieser Wanderfahrt war spannend, denn wir wussten nicht, was an diesem Tag auf uns zukommt. Eins war immer sicher, beim Schleusen wurde es immer spannend: Brauchen wir ein Dokument oder nimmt uns der Schleusenwärter mit.
Dankeschön, Uli Hahn für die Organisation der Wanderfahrt und für die schnellen Entscheidung vor Ort und vor allem für den puren Sonnenschein.