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Rudern mit Mütze: Nikolaus-Regatta in Kettwig
Beinahe frostige Temperaturen und vier Kilometer Streckenlänge auf der Ruhr. Davon ließen sich die Hobbyruderer des Ruderclub Hansa nicht abschrecken.
Es sollte die Nikolaus-Regatta in Kettwig sein. Wie aufregend, nicht mein Sohn, sondern ich konnte an einer richtigen Regatta teilnehmen, und das in einem Riemen-Achter. Dieser setzte sich zusammen aus: Steuermann Rolf Dressel, Schlagmann Georg Kreimeyer und seinen Rudergehilfen Thomas Bauckmeier, Stefan Schirmer , Jürgen Piper , Katja Zimmerers, sowie Ulrike Schendekehl-Kreimeyer, Renate Piper und natürlich mir.
Bei der Vorbereitung ist natürlich das Training und die Ernährung das Wichtigste. Da das gemeinsame Training schon nicht geklappt hatte, legte ich besonders viel Wert auf die Ernährung. Um entsprechende Kalorienreserven zu haben, legte ich mir erst einmal einen passenden "Energiegürtel" an. Natürlich wollten wir auch Spaß bei der ganzen Sache haben, so wurden blinkende Nikolausmützen besorgt. Frei nach dem Motto: Wenn wir schon nicht die Besten sein konnten, so wollten wir doch wenigsten die Lustigsten sein.
Der Tag kam und ich musste zu meiner Verwunderung feststellen, dass auch unsere Gegner mit Nikolausmützen ausgestattet waren. Waren wir etwa doch nicht ganz chancenlos? Dann wurde es langsam ernst - Jürgen holte unsere Startnummer "127" - Warmlaufen war angesagt - warten bis das Leihboot frei wird - und natürlich noch einmal vor Aufregung zur Toilette gehen - endlich waren wir dran - fliegender Wechsel ins Leihboot - ich saß auf 1 mit der Rückennummer im Boot - was für ein Gefühl!
Nachdem uns endlich das Ablegen gelungen war , machte sich beim Einrudern eine harmonische Disharmonie breit. Schließlich gab Georg das Kommando für eine Wende auf voller Fahrt (oder war es nur halbe Fahrt) und gerade mir musste bei dieser Aktion der Riemen umschlagen. - Adrenalinvollausstoß - Auf ging´s zur Startlinie. Als die Stimme "Hansa bitte anrudern" ertönte, legten wir los.Nach den ersten 50 kraftvollen Schlägen gönnten wir uns vor Erschöpfung eine kleine Verschnaufpause. Unser Schlagmann Georg zog sofort wieder an.
Dank unserer hohen Geschwindigkeit und der hervorragenden Ausbildung unseres Steuermanns verfehlten wir einen tückischen Seitenarm und blieben erfolgreich auf der vorgesehenen Strecke. So kamen wir unserem vorausfahrenden Gegner bedrohlich nahe bis wir bemerkten, dass dieser uns ja bereits nach der Wende entgegenkam. Die Wende aus voller Fahrt glich einer Schleuderkehre um die Boje. Rolf steuerte das Boot sofort wieder in die Strömung, Georg erhöhte aggressiv die Schlagzahl auf 200 - dividiert durch 8 Ruderer. Wir griffen unsere Kraftreserven an und das Boot schoss in Richtung Ziel, meinten wir. Wie im Rausch beschwingt, konnten wir gerade noch die Anfeuerungsrufe unserer Vereinsvorsitzenden Ulla und des Talentsichters Dieter wahrnehmen.
Nur durch ein Wunder sind die hoch beanspruchten Riemen in der Endspurtphase nicht gebrochen. Als wir völlig erschöpft aber glücklich wieder anlegten, mussten wir erschrocken feststellen, dass wir statt des verdienten Siegerpokals nur jeder einen Stutenkerl erhielten. Aber dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch und so haben wir uns geschworen auch zukünftig unseren Verein auf dieser Regatta würdevoll zu vertreten. Da man ja nie früh genug mit dem Training beginnen kann, wird man uns wohl bald mit Nikolausmützen bestückt beim Training am Kanal beobachten können.
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