Im November und Dezember waren Luisa, Henri und ich in Australien unterwegs. Einen Teil der Reise legten wir mit dem Camper zurück. Damit fuhren wir 5500 km von Perth bis nach Melbourne. Endpunkt des Camping-Teils unserer Reise und letzter Übernachtungsstandort war dabei das Bootshaus des Melbourne Rowing Club.

Hier hatte ich bereits im Voraus angefragt, ob es möglich ist, bei diesem Ruderclub eine Runde zu rudern. Ungewohnt für uns sollten wir bereits um 6:45 Uhr am Sonntag morgen am Bootshaus sein, damit es 7 Uhr losgehen konnte. Tatsächlich fand sich am Club und den benachbarten Ruderclubs um diese frühe Uhrzeit bereits eine große Zahl an Ruderern ein.

Für mich ging es dann mit meinem Melbourner Ruderpartner in einem Doppelzweier auf den Yarra River. Hier zeigten sich direkt einige Unterschiede zu unserem Procedere. Die Boote werden immer abgeriggert gelagert, somit passen natürlich deutlich mehr Boote in die Bootshalle. Geriggert wird dann mit Schnellverschlüssen vor jeder Einheit. Beim Ablegen bekommt man hier auch zwingend nasse Füße, da der Steg eher einer Rampe in den Fluss gleicht. Wir fuhren eine Trainingseinheit über 10 km und ich musste mich sehr konzentrieren um bei dem ungewohnten Ausblick auf die Innenstadt von Melbourne und zahlreiche Hochhäuser, nicht den Fokus zu verlieren.
Wir haben unseren Zwischenstopp beim MRC sehr genossen und wollen uns nochmal für die Möglichkeit bedanken, unseren mittlerweile dritten Kontinent rudertechnisch zu erschließen.

Völlig spontan waren wir etwa zwei Wochen später auch in Sydney Gast bei einem Ruderclub. Dieser hat im Bootshaus einen riesigen Gastrobereich mit Clubrestaurant, Bars, Saal für Gruppenfeiern und Casino. Bei bestem Blick aufs Wasser und leckeren Gerichten staunten wir über diese in Deutschland nicht vorstellbare Einrichtung und genossen einen schönen Nachmittag. Der gesamte Komplex war dekoriert mit Wandbildern über die Cluberfolge und gespickt mit Pokalen und allerlei Trophäen.