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"Aus dem Stimmungstief heraus"
Entspannte Stimmung bei Ralf Holtmeyer: die Dortmunder Riemen-Ruderer haben sich auf der DRV-Langstrecke gut platziert. Lesen Sie hier ein Interview mit dem Trainer des Gold-Achters von 2009.
Beide Achter vorne, und auch die Dortmunder Zweier ruderten sich auf der Langstrecke an die Spitze. rchd1898.de hat mit Achter-Trainer Ralf Holtmeyer über die Ergebnisse des Wochenendes gesprochen:
rchd1898.de: Auf dieser Langstrecke gab es eine Neuerung, nämlich Großboot-Rennen. War das eine gute oder eine schlechte Erfahrung?
Das ist schon sinnvoll, an beiden Tagen Rennen zu fahren. Denn wer von auswärts kommt, dann einmal sechs Kilometer fährt – den Aufwand fand ich schon immer eigentlich sehr groß. Das Wochenende ist jetzt so besser ausgenutzt, also konsequenter. Früher, vor etwa 25 Jahren, gab es das ja auch schon einmal, nur dass das in Mittelbooten war, also Vierer und Zweier. Gut, jetzt bei den Achtern, ist das nicht unbedingt der internationale Maßstab. Wir hatten beide Achter vorne. Und erfreulich ist, dass sich auch die Ruderer neben dem Weltmeisterachter ganz gut gezeigt haben. Wir hatten ganz gut gemischt, also die Aufsteiger rein, wie Reinelt, Heppner und Müller. Dann die, die letztes Jahr im Vierer saßen, deren WM-Verlauf war ja etwas unglücklich durch den Krankheitsfall. Die haben da jetzt Erfolgserlebnisse, dadurch dass sie da alle ganz dicht und gut zusammen waren.
Was ist mit dem Nachwuchs?
Das ist jetzt nicht mein Bereich. Aber das ist auch erfreulich, dass der „Schirmer-Achter“, so nenne ich den jetzt mal, da auch ganz gut dran war an Halle. Also auch der sozusagen dritte Achter aus Dortmund ist ganz gut gefahren. Nach vorne war es eine halbe Minute, bei der anderen A-Konkurrenz aus Hamburg war es nicht ganz eine halbe Minute. Da sieht man dann auch wieder, wie gering der Abstand zu unserem reinen U23-Team ist. Also ich denke, wir haben insgesamt gut ausgesehen, bei den Großbooten noch deutlicher als gestern.
Gestern hatte sich in den Zweiern ein externes Boot an die Spitze gesetzt, mit Naruhn und Neumann. Danach kamen dann die Dortmunder Mannschaften. Das war also so in Ordnung?Wir haben da ja auch gemischt. Es gab nur einen reinen Zweier aus dem Weltmeister-Achter. In den anderen saßen zum Teil U23-Aufsteiger mit wenig Ruderzeit, weil die jetzt im Winter auch noch viel an der Uni sind. Das ist ja jetzt das letzte Jahr, wo man sich noch so richtig auf das Studium konzentrieren kann. Also, wir hätten schon gerne mehr Zeit zum Training gehabt. Uns überrascht nur, dass die doch schon relativ gut mitmischen.
Diese gemischten Kombis haben sich also gut einsortiert. Wie ist jetzt die Perspektive für die nächsten Monate?
Wir bilden jetzt erst noch einmal einige Zweier um. Wir haben diese Einfühlphase abgeschlossen, wo sich alle untereinander kennenlernen und anpassen, auch grundsätzlich in der Technik. Über die Wintermonate versuchen wir jetzt, wieder konsequent maximal schnelle Zweier zu bilden, was zum Teil wieder zu Zweiern führt, die wir praktisch schon in diesem Sommer hatten. Ja, und dann muss man sehen. Jetzt stehen die vier Monate Winterzeit bevor.
Wie ist die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr?Ja, die Stimmung kann nicht immer gut sein. Der eine oder andere hatte schon ein bisschen Probleme bei dieser Zweier-Besetzung – und wäre lieber den eingefahrenen Zweier gefahren, den man schon kennt. Das ist klar. Aber es geht nicht immer nach guter Stimmung. Ich sagte ja schon, wir haben unser Ziel hier jetzt erst einmal erreicht. Jetzt geht es darum, schnelle Zweier zu bilden und konsequent weiter zu trainieren. Und da haben wir diesen 16er-Kreis. Das ist insgesamt schon recht gut.
Im letzten Jahr herrschte ja schon ein bisschen Unklarheit, ein bisschen Unsicherheit, was sich so alles entwickelt. Ist die Ausgangslage jetzt anders?
Das ist natürlich jetzt viel besser, durch die Erfolgserlebnisse auf der Weltmeisterschaft. Und dann ist gute Arbeit im U23-Bereich geleistet worden, so dass wir mit den guten U23-Aufsteigern doch eine breite Perspektive haben. Und wir haben gezeigt, dass wir in der internationalen Spitze wieder ganz gut mitmischen können. Aus diesem Leistungs- und auch Stimmungstief nach Olympia sind wir glaube ich heraus.
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