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Gold-Achter beim Hanse-Cup in Rendsburg
Der Deutschlandachter hat einen Sieg beim Ruder-Marathon auf dem Nord-Ostsee-Kanal verpasst. Der diesjährige Weltmeister kam 13 Sekunden nach den USA ins Ziel, allerding vor den britischen und niederländischen Nationalachtern und der Universität Cambridge.
Olympiasieger gegen Weltmeister ? im Duell auf Top-Niveau der Ruderwelt musste sich der Deutschland-Achter beim Ruder-Marathon in Rendsburg gleich im ersten Rennen nach dem Gewinn des WM-Titels gegen die USA geschlagen geben. Bundestrainer Dieter Grahn musste mit ansehen, wie seine frisch gebackenen Weltmeister fast über die gesamten 12,7 Kilometer auf dem eigens für dieses Rennen für die Verkehrsschifffahrt gesperrten Nord-Ostseekanal im Schmeißwasser des US-Bootes ruderte. Das entscheidende Überholmanöver gelang nicht. Der starke USA-Achter durchfuhr die Eisenbahn-Hochbrücke von Rendsburg als Erster, 13 Sekunden später kam der deutsche Achter im Ziel an, die Abstände zum britischen und holländischen Nationalachter und dem Uni-Boot aus Cambridge waren noch größer.
Dass es zum Duell USA-Deutschland kommen würde, zeichnete sich schon beim Sprint-Wettbewerb über 400 Meter am Vortag ab: Da siegte das Boot vom Dortmunder Leistungszentrum noch mit einer Zehntel Sekunden vor dem US-Boot. Was zählte, war aber die Langstrecke. Und da besiegte der Olympiasieger den Weltmeister. ?Das war Lektion Nummer eins?, sagte Philipp Stüer: ?Als Weltmeister bist du der Gejagte.? Das entschlossene und kompakt wirkende US-Boot wollte die Revanche ? und nutzte sie gleich im ersten Aufeinandertreffen nach den Titelkämpfen in Eton.
Beim Deutschland-Achter, der kurzfristig Thorsten Engelmann aufgrund einer Handverletzung durch Gregor Hauffe ersetzen musste, machte sich auch die kurze Vorbereitungszeit bemerkbar. Nur drei Tage hat die Crew nach rund einem Monat Urlaubspause gemeinsam im Boot gesessen. ?Das war sicher zu wenig. Aber irgendwann müssen wir ja auch mal Urlaub machen?, bemerkte Ulf Siemes, der nach 36:52,9 Minuten auf dem rauen Kanalwasser kräftig durchschnaufte: ?Jetzt wissen wir wieder, wie sich ein Rennen anfühlen kann. Dagegen habe sich mich nach dem Finale von Eton richtig frisch gefühlt.?
Die Enttäuschung, nach 2005 (Sieger Cambridge) nach vier Siegen zuvor erneut nicht den Kanal-Cup im hohen Norden Deutschlands gewonnen zu haben, stand allen Athleten ins Gesicht geschrieben. ?Die technische und rhythmische Geschlossenheit hat gefehlt. Wir wollten immer aggressiver fahren, das hat das Boot aber immer stärker zum Bremsen gebracht?, sagte Schlagmann Bernd Heidicker. Dass Rendsburg den Athleten eine Hausaufgabe für den Winter gegeben hat, weiß auch Dieter Grahn: ?Die Sportler haben gemerkt, dass man auch als Weltmeister nichts geschenkt bekommt. Das Rennen von Rendsburg müssen wir als Startschuss für die neue Saison betrachten.? Schließlich will die Deutschland-Achter bei der Heim-Weltmeisterschaft in München im August keine zweite Lektion erleben, sondern so glänzen wie jüngst in Eton.
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