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"Eine echt tolle Zeit"
Hannes Rentz berichtet von seinem Sport-Stipendium in Australien - Ruhr-Nachrichten vom 19. Februar 2014 -
"E?ne echt tolle Zeit"
Hannes Rentz (16) berichtet von seinem Sport-Stipendium in Australien
Der gestrige Wetterbericht für Adelaide macht schon ein wenig neidisch: 23 Grad, Sonnen- schein, leicht bewölkter, blauer Himmel. Der australische Sommer meint es gut mit Hannes Rentz. Der Dortmunder Nachwuchsruderer verbringt seit Anfang Oktober 2013 ein halbes Stipendien-Jahr auf der südlichen Erdhalbkugel. Um ja nicht zu viel Neid zu schüren - so sah der gestrige Tag am anderen Ende der Welt für den 16-.Jährigen vom Ruderclub Hansa aus: Aufstehen um 4.45 Uhr. Erste Rudereinheit um 5:15 Uhr, meist im Achter, einmal wöchentlich im Vierer. 8.30 bis 12.50 Uhr: Schule am "Prince Alfred College" (PAC), einer Privatschule, wo man übrigens Schuluniform trägt (kurze schwarze Stoffhose, weißes Hemd mit Schulemblem).
"Hartes Programm"
Nach einer Mittagspause gibt`s ab 13.35 Uhr noch einmal zwei Stunden Unterricht, gefolgt von einer eineinhalb-stündigen Kraft-Einheit ("echt hartes Programm"]. Ab 17 Uhr geht's nach Hause zur Gastfamilie. Spätestens um 21 Uhr horcht Hannes Rentz an der Matratze, hat vorher schon die Sport- und Schultasche für den nächsten Tag gepackt. ..Später sollte es nicht werden, sonst übersteht man den nächsten Tag nicht", erklärt der Dortmunder und schiebt nach: "Mein Tagesablauf klingt sehr stressig, ist aber gar nicht so. Wenn man sich selbst organisiert und gelassen bleibt, lässt es sich so sehr gut leben." In seiner bestens ausgestatteten Schule mit riesigen naturwissenschaftlichen Fakultäten und Sportanlagen wird Sport groß geschrieben. Fast 80 Prozent der Pennäler sind Mitglied in den schuleigenen Sportklubs, die im Sommer Rudern, Kricket, Rugby, Badminton, Tennis und Schwimmen anbieten. "0ffiziell bin ich hier auf einem normalen Austausch. Vorgestellt werde ich immer als ,Special Import", berichtet Hannes Rentz (Foto) von einer ausgeprägten, aber immer noch sportlich gesunden Rivalität zwischen seinem Prince Alfred College und dem Sankt Peters College. "Wir rudern jedes Wochenende gegen diese Schule, jeden Samstag ist Regatta. Mit der Zeit lernt man sich kennen und auch gut leiden". Der RC Hansa-Ruderer, ein muskelbepackter Hüne, hat es nach schwierigem Beginn in die erste Achter-Formation -geschafft, das will angesichts der großen Anzahl an Aspiranten schon etwas heißen. "Da hier so viele Ruderer herumlaufen und wirklich jeder das gleiche Ziel hat, kommt ein unglaubliches Mannschaftsgefühl auf. Das gefällt mit sehr. Auch am Bootshaus wird Uniform getragen, das macht die Mannschaft nochmals stärker", berichtet der Dortmunder über die hohe Identifikation.
Viel gutes Training
Gerudert wird auf einem meernahen Kanal auf Salzwasser, dort ist es ab acht Uhr morgens. schon sehr windig, "das macht die Adelaide-Ruderer traditionell zu guten Technikern. In den letzten paar Monaten bin ich gute 20 2000-Meter-Rennen gefahren. Das ist sehr viel, aber gutes Training", so Rentz, der sich mit seinem Team als Höhepunkt auf das "Head of the River", einer Art Stadtmeisterschaft, vorbereitet. Das größte Ziel seines College ist die Teilnahme an der Royal Henley Regatta in London. Von seiner Gastmutter Lisa wird Hannes Rentz nach eigenem Bekunden "liebevoll bemuttert und toll bekocht", Dad Graham sei ebenfalls "unglaublich cool", dazu kommen die Brüder Max und Tom. "Ich habe einen sehr guten Fang mit meiner Gastfamilie gemacht", sagt der 16- Jährige und berichtet begeistert von einem gemeinsamen Outback-Kurztrip in den Flinders Rangers Nationalpark mit atemberaubender Natur. Die australische Esskultur sei - abgesehen vom ausgezeichneten Fleisch -etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, inzwischen esse er zum Frühstück den salzhaltigen Brotaufstrich namens Vegemite aber ausgesprochen gern, da- mit könne man bei starker Hitze den Mineralhaushalt prima wieder auffüllen. Bis zum 3. April wird Hannes in Adelaide bleiben, dann geht es wieder heim. "Ich habe hier unten eine echt tolle Zeit. Ich genieße es wirklich", sagt der Dortmunder, schiebt dann aber nach: "Dennoch bin ich froh, wenn ich in einigen Wochen wieder in Deutschland bin." Petra Nachtigäller (Ruhr-Nachrichten vom 19.02.2014)
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