Die aktuellen Meldungen des Ruderclub Hansa Dortmund
DRV-Langsstrecke 2008: Schneeregen und Gegenwind
Winterliche Bedingungen zur DRV-Langstrecke 2008: bei Schneeregen gingen die deutschen Spitzenruderer auf die sechs Kilometer lange Strecke.
Kalte Hände, Schneeregen und den Gegner nur in der Ferne: bei winterlichen Bedingungen sind die Kaderathleten des Deutschen Ruderverbands (DRV) am ersten Adventssonntag in Dortmund über 6.000 Meter gerudert. Der Langstreckentest ist die erste Überprüfung auf dem Wasser nach den Olympischen Spielen von Peking und dient zur Einordnung für die Saison 2009.
Teilnehmerfeld stark ausgedünnt
Ein Teil der Athleten fiel dabei vor allem durch Abwesenheit auf: mehr als 40 Ruderer meldeten bis zum Regattamorgen ab. Teils war die Spitze der Rennen deshalb sehr ausgedünnt. Der neue DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher wollte zunächst die genauen Gründe (Krankheiten) klären, zeigte sich aber grundsätzlich durchaus enttäuscht: "Jeder Kader sollte sich so einer Überprüfung stellen. Wenn keine Leistung hinter einem Namen steht, nutzt uns das auch nichts".
Die Ergebnisse der DRV Langstrecke 2008:
- Rennen 1: SF 2-
- Rennen 2: JF 2- A
- Rennen 3: SM 2-
- Rennen 4: SM 2- LG
- Rennen 5: JM 2- A
- Rennen 6: SM 1x A
- Rennen 7: SM 1x A LG
- Rennen 8: JM 1x A
- Rennen 9: SF 1x
- Rennen 10: SF 1x LG
- Rennen 11: JF 1x
Im Männer-Einer konnte der Potsdamer Karsten Brodowski knapp mit einer Sekunde Vorsprung vor Tim Bartels (Magedburg) das Rennen in 22:54 Minuten für sich entscheiden. Auf dem dritten Platz kam Rene Burmeister (Rostock), vor Daniel Makowski (Hamburg) und Eric Knittel (Berlin) ein.
Bei den Frauen starteten alle Ruderinnen der A-Nationalmannschaft im Einer. Hier siegte die Dresdnerin Peggy Waleska in 25:32 Minuten, vor der Leipzigerin Annkatrin Thiele (25:50 Minuten) und Stephanie Schiller (Potsdam) in 25:55 Minuten. Die schnellste Riemenruderin kam mit Christina Hennings (Hannover) auf Platz 7 in 26:19 Minuten ein.
Im Männer-Zweier ohne siegten Kristof Wilke (Radolfzell), Richard Schmidt (Trier) in 21:43 Minuten. Die Hallenser Philipp Naruhn und Florian Eichner (21:52 Minuten) holten sich vor den Rostocker Tom Lehmann/Felix Drahotta (22:02 Minuten) den zweiten Platz.
Bei den Leichtgewichten siegten die Gebrüder Schömann-Finck im Männer-Zweier ohne, Michael Wieler (Frankfurt) im Leichtgewichts Männer-Einer und Anja Noske (Saarbrücken) im Leichtgewichts Frauen-Einer.
Buschbacher: "Wir wissen jetzt besser, wo wir stehen."
DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher war mit dem Auftakt zufrieden: "Wir hatten heute gute und vergleichbare Bedingungen. Mit den Ergebnissen bin ich erst einmal zufrieden, auch wenn in einzelnen Disziplinen die Dichte etwas dünn ist. Die ersten Leistungsergebnisse der Kaderathleten ermöglichen jetzt eine genauere Einschätzung, wo wir stehen."
Neue DRV-Strukturen werden noch diskutiert
Zeitgleich zur Langstrecke tagte der Expertenkreis um Dr. Roland Baar, zu dem u. a. Kathrin Boron und Andre Willms gehören. Die Ergebnisse der Besprechung werden in den nächsten Wochen dem DRV-Vorsitzenden Siegfried Kaidel zugestellt.
Zu der laufenden Neustrukturierung im deutschen Spitzenrudern sagte Buschbacher: "Wir haben nach wie vor viel vor uns. Wir müssen Schritt für Schritt festlegen, wie es weiter geht - sowohl in der Struktur als auch in der Methodik." Was seine eigene Person angeht, so betonte der DRV-Cheftrainer, dass er alles "erst einmal kennenlernen und Prozesse verinnerlichen muss." Er könne ja nichts kritisieren, was er nicht kenne.
Hansa Ruderer schnellster U23-Zweier in NRW
Auch der Veranstalter, der Ruderclub Hansa Dortmund, hatte einige Ruderer auf der Strecke: Im Frauen-Zweier-ohne wurde Sina Geigenmüller mit Partnerin Hannah Feldhaus (Essen) drittes Boot. Für die beiden war es das erste gemeinsame Rennen. Geigenmüller/Feldhaus sind jetzt der schnellste U23-Zweier aus Nordrhein-Westfalen, wobei 41 Sekunden Abstand zum Siegerboot aus Rostock noch eine "Langstreckenwelt" sind.
Wechsel zwischen Skull- und Riemenbereich denkbar
DRV-Cheftrainer Buschbacher gab zu, dass sich im Riemen-Bereich der Frauen eine große Nachwuchslücke auftut. "Wir müssen erstmal mit dem arbeiten, was wir haben - und langfristig das Kaderpotenzial erhöhen. Vielleicht müssen wir da auch neue Wege gehen, etwa mit Wechsel vielleicht zwischen dem Skull- und Riemenbereich."
Zufrieden sein konnten Michael Schirmer und Moritz Schlichting, die beiden Junioren-Weltmeister des RC Hansa aus 2007 und 2008: sie erreichten in der offenen Männer-Konkurrenz den 19. Platz. Im Mittelfeld dieses Rennens kamen die Boote nahezu im Sekundentakt ins Ziel, so dass sich die beiden nach größeren Trainingsaufällen (Krankheit und Bundeswehr-Grundausbildung) durchaus eine Perspektive ausrechnen können.
Hansa-Ruderer Dennis Hartung wurde im Männer-Zweier zusammen mit Jannis Augustin (Rauxel) 29. Boot - die Langstrecke hat Erfahrungen aus dem Training gezeigt, dass die beiden Zweier bisher nicht den geeigneten Rhythmus gefunden haben. Sehr erfolgreich waren Dino Noll und Marvin Chlench im Zweier-ohne der A-Junioren: die beiden Hansa-Ruderer wurden Dritte und zugleich schnellster Junioren-Zweier aus NRW - bei komplett anwesender Konkurrenz aus der Region.
Hinweis zum Archiv
Dieser Beitrag stammt aus unserem Archiv. Deshalb sind Fotos eventuell nicht optimal aufgelöst und es kann zu Darstellungsfehlern kommen.