Die erste Ausgabe unserer Clubzeitschrift "Ruderblatt" war gerade gedruckt, als coronabedingt Mitte März das öffentliche Leben in Deutschland zum Erliegen kam und auch unser Clubhaus geschlossen werden musste. Dort lagerten etwa 200 Exemplare des Ruderblattes, die Tage zuvor für die Hanseaten, die regelmäßig ihrem liebsten Hobby nachgehen, zum Abholen gebracht worden waren.

Wie also sollte die Clubzeitschrift an die Frau, an den Mann gebracht werden, zumal nicht absehbar war, wie lange die Corona-Misere dauern würde – etwa bis zur nächsten Ausgabe? So reifte in mir die Idee, einen Bring-Service ins Leben zu rufen: Boten bringen die Zeitschrift nach Hause, die (noch) aktuellen Informationen erreichen die zu Hause gestrandeten Hanseaten.

War das Projekt überhaupt machbar? Immerhin waren 210 unterschiedliche Adressen der Selbstabholer zu bedienen. Wie viele Boten waren erforderlich, um mit vertretbarem Aufwand die Ruderblätter unter das Hanseaten-Volk zu bringen? Meine große Hoffnung war, dass nun die meisten viel Zeit hatten und vor Ostern die Sonne zu Spaziergängen oder Radtouren einlud. So habe ich die Domizile unserer Clubkameraden nach Postleitzahlen sortiert und – Google Maps sein Dank - entsprechende "Reviere" mit je etwa 20 Adressen kreiert. Auf meine E-Mail an potentielle Boten gab es eine sehr erfreuliche Resonanz, 15 Hanseatinnen und Hanseaten wollten als Ruderblatt-Postillione Dortmund begehen bzw. befahren.

Schnell waren die Päckchen mit den Ruderblättern zusammengestellt und mit drei Fahrten berührungslos übergeben – nicht ohne ein Schwätzchen, nicht nur über Corona und das Rudern, zu halten. Die Resonanz der Selbstabholer war sehr positiv, immerhin, so wurde berichtet, wollte eine Botin erst einmal mit dem Empfänger über Gott reden, bevor es etwas zu lesen gab – ohne Fleiß kein Preis...

An dieser Stelle möchte ich allen, deren Einsatz diese erfolgreiche Aktion erst möglich gemacht haben, danken. Wir wollen hoffen, dass das nächste Ruderblatt wieder am Clubhaus abgeholt werden kann, sonst wissen wir ja, wie es geht...